info@antikhof-hefigkofen.de Kurt Fitzko · Rosenstraße 15 · 88094 Hefigkofen · Tel.: 07546-5695 · Fax: 1688
Restaurierungsprotokoll



1. Objektidentifikation
Objekt:  Leinwandgemälde mit Zierrahmen "Landschaftsmalerei" 
Technik:  Öl auf Leinwand 
Datierung / Signatur:  19. Jahrhundert / C. Leutner 
Maße Gemälde:  100 x 75 cm 
Maße Zierrahmen:  113,5 x 108 cm 

 

2. Schadensbild
 
 

Gemälde
  • Die Oberfläche ist durch Schmutzablagerungen und durch einen bräunlichgelben Firnis verschmutzt.
  • Am linken Bildrand in der waagerechten Mittelachse ist die Leinwand durch einen "Dreiangel" beschädigt, gestaucht und leicht fransig ausgerissen. Die Leinwand ist an drei Stellen im Mittelbereich des Gemäldes durch Dellen konvex gewölbt (Durchmesser ca. 3 cm).
  • Die Grund-Malschicht ist besonders am rechten Bildrand sehr großflächig bis auf die Leinwand abgeblättert und steht an deren Randbereichen stark auf. Kleinere Abplatzungen der Grundier-Malschicht befinden sich am unteren Bildrand und an den Gemäldekanten. Hier steht die Grundier-Malschicht schüsselartig auf.

Zierrahmen
  • Die Oberflächen sind durch anhaftende Schmutzablagerungen stark verschmutzt.
  • Der Rahmen ist durch zahlreiche Aus- und Abbruchsstellen der Ornamente beschädigt. Es sind zahlreiche Risse in den aufgesetzten Ornamente. Sie haben sich zum Teil stark vom Holzträger abgelöst und wackeln. Der Kreidegrund an den Rahmenkanten ist stark beschädigt und bis auf das Holz abgeblättert.

 
 

3. Durchgeführte restauratorische Maßnahmen
Gemälde
  • Der Firnis wurde mit einer chemischen Lösung aus Terpentin, Aceton und Spiritus (60:10:30) abgenommen. Die Gemälderückseite wurde mit Wischab-Schwämmen trocken gereinigt und abgesaugt.
  • Die aufstehende Grundier-Malschicht wurde mit Hausenblase niedergelegt und gesichert. Die konvex gewölbten Dellen wurden unter Feuchtigkeitseinwirkung und Wärme planiert. Das Gemälde wurde nachgekeilt.
  • Der Dreiangel wurde planiert und mit Leinwandfäden und Textilschweißpulver rissverschweißt.
  • Die Ausbruchsstellen wurden mit einem Emulsionskitt (Hautleim-Dammar-Kreidegrundkitt) geschlossen und eingepasst. Nach einem Zwischenfirnis mit in Balsamterpentin gelöstem Dammarharz wurden die Fehlstellen mit Öl-Harzfarben retuschiert. Anschließend wurde das Gemälde mit einem mattiertem Firnis mit Bienenwachsanteil (Lukas Mattfirnis) gefirnist.
  • Das Gemälde wurde mit Stahlreiber am Zierrahmen befestigt.

Zierrahmen
  • Die Oberflächen wurden mit einer tensidischen Lösung gereinigt.
  • Die nicht anhaftenden Ornamente wurden mit dem Holzträger neu verleimt. Für fehlende Stücke wurde an entsprechenden Ornamentteilen eine Abgussform aus Silikonkautschuk hergestellt, die Ornamente mit Alabastergips nachgegossen und anschließend in die Fehlstelle eingepasst. Die Verleimungen wurden mit Weißleim ausgeführt.
  • Die Ergänzungen und die Fehlstellen am Rahmen wurden mit einem mehrschichtig aufgetragenen Kreidegrund belegt und eingepasst.
  • Die Fehlstellen wurden mit Gelbpoliment unterlegt und mit 22,5 karätigem Blattgold glanz- bzw. ölvergoldet. Die neu vergoldeten Bereiche wurden dem Altbestand durch patinieren angepasst.